Europäer verwenden Algen zur Herstellung von Arzneimitteln, Pflegeprodukten und Industrieprodukten, Biokunststoffen für Verpackungen und Autoteile sowie biobasierten Materialien für Bauwesen, Textilien und Düngemittel. Die Europäische Kommission hat nun das neue Strategiepapier “Strategic Framework for a Competitive and Sustainable EU Bioeconomy” verabschiedet, um diese Industrien mit Modellen der Kreislaufwirtschaft auszuweiten. Die Strategie umfasst die Gründung der Bio-based Europe Alliance, die bis 2030 privat finanzierte biobasierte Lösungen in einem Umfang von 10 Milliarden Euro generieren soll. „Durch die Nutzung erneuerbarer biologischer Ressourcen von Land und Meer und die Bereitstellung von Alternativen zu kritischen Rohstoffen wird sich die EU in Richtung einer stärker zirkulären und dekarbonisierten Wirtschaft bewegen und ihre Abhängigkeit von fossilen Importen verringern können“, heisst es in einer Mitteilung vom 26. November. Im Jahr 2023 erreichte Europas Bioökonomie einen Wert von 2,7 Milliarden Euro. Sie bot zudem Arbeitsplätze für 17,1 Millionen Menschen, was etwa 8 Prozent aller Arbeitsplätze auf dem Kontinent entspricht. Der Plan zielt darauf ab diese Zahlen durch Anreize für Innovationen weiter zu erhöhen. Ziel sei unter anderem die Unterstützung von Unternehmen bei der Kommerzialisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Erleichterung der Gründung neuer Unternehmen durch die Verbesserung von Regulierungen sowie die Schaffung von Wertschöpfungsketten, die zirkuläre Wirtschaftsmodelle profitabel machen. Im Rahmen des Programms wird die Kommission zudem mehr EU-Mittel in biobasierte Technologien lenken. Dies soll unter anderem durch eine neue Investitionsgruppe für die Bioökonomie und weitere Massnahmen erfolgen, welche privates Kapital für neue nachhaltige Projekte wie Bioraffinerien, Anlagen zur fortgeschrittenen Fermentation und die dauerhafte Speicherung von biogenem Kohlenstoff anziehen sollen. ce/jd