Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), der Berner Fachhochschule und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) eine umfangreiche Versuchsreihe durchgeführt. Ziel dieser Untersuchungen war es laut einer Mitteilung, eine Statiklücke im Holzbau zu schliessen. Mit vielfachen Tests und mathematischen Modellen sollten Erkenntnisse zur Horizontallast von Holzrahmenbauten gewonnen werden. „Wir untersuchen die horizontale Aussteifung von Gebäuden mit Holzrahmenbauwänden, die Fensteröffnungen enthalten“, wird Nadja Manser, Projektleiterin an der Empa, in der Mitteilung zitiert. „Weder in der Schweiz noch in anderen europäischen Ländern gibt es heute eine Regelung dazu, wieviel Horizontallast eine Holzrahmenwand trägt, wenn sie eine Fensteröffnung enthält.“ Um diese Daten zu erhalten, führten die Forschenden in der Bauhalle der Empa zahlreiche Experimente mit zweigeschossigen und eingeschossigen Wänden durch, die jeweils zwei Fensteröffnungen enthielten. Dazu wurden die Horizontalbalken mit einer Last von über 100 Kilonewton belastet. Aus einer Vielzahl erhaltener Daten soll in einem weiteren Schritt ein für Bauingenieure einfach zu berechnendes Computermodell erstellt werden, mittels dessen Statikberechnungen für Holzrahmenbauten realisiert werden können. Während des gesamten Projekts arbeiten die Forschenden mit Partnern aus der Industrie wie Swiss Timber Engineers, Holzbau Schweiz oder Ancotech AG zusammen. Ein Ziel ist unter anderem das Einsparen von teuren und arbeitsintensiven Stahlverankerungen sowie bislang notwendigen Betonkernen. ce/ww