Die Zürcher Engineering- und Consulting-Firma Helbling engagiert sich mit Partnern für die Entwicklung moderner thermochemischer Verfahren zur Umwandlung von biogenen Abfällen – sogenanntem Biowaste – in stabilen Kohlenstoff. In einem Fachbeitrag legen Fachleute der Helbling-Standorte Zürich und Wil dar, wie sie im Rahmen von Überprüfbarkeit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz zum Erfolg solcher Projekte beitragen. Bei einer erfolgreichen Umsetzung stehe der Weg offen, am dynamischen Kohlenstoffmarkt teilzunehmen und Carbon Removal Credits zu nutzen, heisst es.
„Biowaste ist keine Nischenlösung, sondern eine breit verfügbare und bisher stark untergenutzte Ressource für dauerhafte Kohlenstoffspeicherung“, formulieren die Experten. Das Potenzial beziehe sich nicht nur auf Gärreste aus Lebensmittelabfällen. Sie führen Untersuchungen an, wonach allein land- und forstwirtschaftliche Reststoffe bis zu 3 Gigatonnen CO2 pro Jahr entfernen können. Zudem gehe es um industrielle Nebenströme wie Papier- oder Klärschlämme und Gärreste aus Biogasanlagen. Auf diese Weise werde Kreislaufwirtschaft auch mit Klimaschutz verbunden.
Bei der Umwandlung von Biowaste in feste kohlenstoffreiche Produkte, also Biokohle, wozu auch Hydrokohle zählt, wird Präzision eine wichtige Rolle zugeschrieben. Es stehen laut dem Beitrag unterschiedliche Verfahren zur Verfügung: etwa die vapothermale Karbonisierung (VTC), hydrothermale Karbonisierung (HTC) oder Pyrolyse. Helbling unterstütze die Entwicklung etwa durch das Austarieren von Prozessparametern, die Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen und die Sicherung von Stabilität. So könnten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, den Weg vom Konzept zur Pilot- oder Grossanlage massiv zu verkürzen.
Die Autorenschaft führt als Beispiel an, dass Helbling das Schweizer Start-up Recoal auf dem Weg zur Pilotanlage begleitet hat. Durch gezielte Prozessoptimierung und interdisziplinäres Engineering seien mithilfe von Helbling sowohl die Stabilität als auch die Ausbeute von Hydrokohle gesteigert worden. ce/yvh
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