Die Empa arbeitet im Rahmen des EU-Forschungsprojekts HyPELignum an der Entwicklung einer grünen Alternative zu Leiterplatten. Eine Gruppe von Forschenden um Thomas Geiger aus dem Labor Cellulose and Wood Materials der Forschungsanstalt ist es dabei gelungen, ein Trägermaterial auf der Basis von Holz zu entwickeln, das anstelle des konventionell für Leiterplatten verwendeten Epoxidharzes eingesetzt werden könnte, informiert die Empa in einer Mitteilung. Im Gegensatz zum nicht wiederverwertbaren und aufwendig zu entsorgenden Epoxidharz ist das aus Lignocellulose hergestellte Trägermaterial vollständig kompostierbar. Bei Lignocellulose handelt es sich zudem um einen Abfallstoff, der bei der Extraktion von Lignin und Hemicellulose aus Holz anfällt. An der Empa wird die flockige Lignocellulose zu feinen Fibrillen verarbeitet, die anschliessend zu einer festen Masse gepresst werden. Die daraus entstehenden Platten sind fast so widerstandsfähig wie Leiterplatten aus Glasfasern und Epoxid, reagieren aber empfindlich auf Wasser und hohe Luftfeuchtigkeit. In einem gewissen Grade muss dies auch erhalten bleiben, denn „wenn gar kein Wasser mehr in das Trägermaterial eindringen kann, können auch keine Mikroorganismen, wie Pilze, mehr darin wachsen“, erläutert Geiger in der Mitteilung. „Und damit wäre die Bioabbaubarkeit nicht mehr gegeben.“ Im nächsten Schritt arbeiten die Forschenden daher daran, die Resistenz des Materials zu verbessern, ohne seine Kompostierbarkeit zu gefährden. Die auf der Leiterplatte verlöteten metallischen und elektronischen Komponenten lassen sich nach der Zersetzung des Trägermaterials dem Kompost entnehmen und recyclen. ce/hs