Würden Bauunternehmen mehr Materialien wiederverwerten, könnte sich dies enorm auszahlen. Derzeit geben sie mehr als doppelt so viel Geld für Materialien aus als für Arbeitskräfte oder Energie. Würden Bauunternehmen jedoch 230 Milliarden Euro in die Umstellung auf kreislaufwirtschaftliche Vorgehensweisen investieren, könnten sie ihre CO2-Emissionen bis 2050 um 75 Prozent senken und bis 2040 einen jährlichen wirtschaftlichen Wert von 1,5 Milliarden Euro generieren, erklärt Fleming Voetmann, Vizepräsident für Aussenbeziehungen und Nachhaltigkeit vom dänischen Fensterhersteller VELUX, in einem Artikel des Weltwirtschaftsforums. „Die Hinwendung zur Kreislaufwirtschaft ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine strategische Geschäftsentscheidung; ein Weg zur Wettbewerbsfähigkeit“, schreibt Voetmann. Bauunternehmen folgen zurzeit linearen Modellen, die dem Planeten zu viele Rohstoffe entziehen. Dabei verwerten sie nur etwa 25 Prozent des Bauschutts wieder und verwenden nur 1 Prozent des Abbruchmaterials wieder. Es werde beispielsweise weniger als 1 Prozent des Flachglases wiederverwertet. Das vorgeschlagene Kreislaufwirtschaftsgesetz der Europäischen Union sei laut Voetmann ein Beispiel für eine Politik, die zur Verbesserung der Situation beitragen wird. Die Gesetzgebung soll die Wiederverwertung in der Union verdoppeln und klare Definitionen von Abfall, Kreislaufwirtschaft sowie Sicherheits- und Qualitätsstandards für Unternehmen festlegen. Velux leist nun ebenfalls seinen Beitrag. Das Unternehmen verwertet Dachfenster in den Niederlanden wieder, verlängert die Lebensdauer alter Fenster in Dänemark und untersucht, wie in Deutschland längere Lebenszyklen von Fenstern durch die Instandhaltung gewährleistet werden können. Das Unternehmen wird seine Arbeit beim jährlichen Urban Transformation Summit des Weltwirtschaftsforums vom 21. bis 23. Oktober in San Francisco präsentieren. ce/jd
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