
Forschende der Hochschule Luzern (HSLU) erläutern in zwei Studien, wie die Metallverwertung in der Schweiz durch Sensortechnologien, standardisierte Datensysteme und Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette verbessert werden kann. Laut einer Mitteilung könne die Schweiz so seine Unabhängigkeit von Importen stärken, und gleichzeitig ein ökologischer und wirtschaftlicher Nutzen gezogen werden. Eine verbesserte Wiederverwertung von nur 15 Prozent des rückgeführten Metallschrotts könnte jährlich bis zu 36'000 Tonnen CO2 einsparen und einen Mehrwert von etwa 30 Millionen Franken generieren.
Während 95 Prozent des Metallschrotts in der Schweiz in Recyclinganlagen landen, kann ein grosser Teil wegen Verunreinigungen nicht mehr für hochwertige Anwendungen genutzt werden. Im Projekt ReRe Kreislaufwirtschaft für Metalle untersuchten Forschende, wie intelligente Sensoren in Kombination mit selbstlernender Künstlicher Intelligenz dieses Problem lösen könnten. Bei der Anlieferung an Sammelstellen eingesetzt, könnten sie kritische Bestandteile wie Akkus oder Druckbehälter identifizieren und eine präzise und sichere Sortierung ermöglichen.
Das zweite Forschungsprojekt REINVENT analysierte das Gesamtsystem der Metallwiederverwertung, um eine Grundlage für eine vernetzte, zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft für Metalle in der Schweiz zu schaffen. Zentral sind neben technologischen Innovationen verbindliche Qualitätsstandards, verlässliche Daten zur Rückverfolgbarkeit und wirtschaftliche Anreize für Unternehmen. Auch müsse das Verständnis für den Mehrwert der sauberen Wiederverwertung gesteigert werden, um Investitionen zu fördern, so die Forscher
In der Schweiz fallen derzeit jährlich etwa 2 Millionen Tonnen Metallschrott an. Laut dem Forschungsgruppenleiter der beiden Studien, Prof. Dr. Simon Züst, ist es deshalb zentral, das Problem der unzureichenden Wiederverwertung zu adressieren. „Hochwertiges Recycling ist kein Kompromiss, sondern ein Schlüssel zur nachhaltigen Rohstoffversorgung von morgen“, so Züst. ce/nta