Die beiden ETH-Departemente Architektur sowie Bau, Umwelt und Geomatik machen die Grundsanierung und den Ausbau des HIL-Gebäudes auf dem ETH-Campus Hönggerberg zu einem Forschungsprojekt. Anstatt die Bauplanung einem externen Planungsbüro zu übergeben, wird sie laut einem Bericht der ETH von einem internen Planungsteam unter Beteiligung von Professorenschaft, Mittelbau und Studierenden übernommen. Sie werden mit ihrem vielfältigen Baufachwissen im HIL Living Lab Eingriffe und Konstruktionen erforschen, um das nachhaltige, zirkuläre und ressourcenschonende Bauen im Bestand voranzubringen. Das HIL-Gebäude wurde 1972 bis 1976 errichtet und dient als Hauptgebäude der beiden Architektur- und Baudepartemente. Es verfügt über 800 Arbeitsplätze, 1600 Plätze in Hörsälen und Seminarräumen sowie grosse Zeichensäle und ist am Ende seines ersten Lebenszyklus angekommen. Insbesondere besteht den Angaben zufolge ein erheblicher Sanierungsbedarf bezüglich Brandschutz und Haustechnik. Zudem ist die markante Gebäudehülle unzureichend gedämmt. Ausserdem soll das Gebäude bis circa 2035 erheblich erweitert und aufgestockt werden, weil der Architekturstandort ONA aufgegeben und integriert werden soll. Daneben geht es bei dem Projekt um die zentrale Frage, wie in Zukunft im HIL gearbeitet, gelehrt und geforscht werden soll. Das Ziel soll ein modernes Raumangebot sein, das mit sogenannten hybriden Lehr- und Lernlandschaften stärker zu Interaktion und Kollaboration einlädt. Was das konkret bedeutet, wollen die Beteiligten noch definieren. „Das Living Lab ermöglicht es uns, Lehre und Forschung direkt in ein Bauprojekt einfliessen zu lassen“, wird Architekturprofessor Matthias Kohler auf der Internetseite des Projekts zitiert. Er hat es gemeinsam mit dem Direktor der ETH-Abteilung Immobilien, Hannes Pichler, initiiert. „Dass wir dabei an unserem eigenen ,Zuhause' forschen, macht es für uns umso spannender, weil wir so unsere Zukunft mitgestalten können.“ ce/mm